Kunstaktion Rote Karte

 

Im August 2020 vereinnahmte die IG Menschengerechte Stadt für kurze Zeit das Bürgerspitalgelände. Die Aktion "Rote Karte" stand im Zusammenhang mit dem Protest gegen die geplante Bebauung durch den Investor Ten Brinke.

 

 

Wer sitzt nicht gerne im Biergarten unter schattenspendenden Bäumen. Oder geht die Allee im Grünen entlang der Altstadt statt am vierspurigen Ring. Doch die Stadt lässt lieber fünftausend Quadratmeter Fläche mitten in Amberg versiegeln, anstatt für ein erholsames Kleinklima zu sorgen. Und das in Zeiten immer heißerer Sommermonate. Dafür zeigen wir der Stadt und dem Investor die

 

ROTE KARTE

 

Das Handeln der Stadt ist geprägt von fehlendem Umweltbewusstsein und Geschichtsvergessenheit. Alte Menschen wurden an den Stadtrand gedrängt, historische Funde aus der Keltenzeit abgeräumt. Seit fünf Jahren liegt das den Bürgerinnen und Bürgern Ambergs von König Ludwig anno 1317 gestiftete Gelände brach und als wilder Autoparkplatz. Deshalb

 

Herzlich willkommen zu unserer heutigen

KUNSTAKTION

auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerspitals beim Ringtheater

 

Die IG Menschengerechte Stadt erteilt Spekulationsobjekten a la Ten Brinke Platzverweis. Stattdessen soll das Spitalgelände – in Verbindung mit dem Ringtheater – zur grünen Oase für kulturelle Veranstaltungen werden. 

 

(Text auf der Rückseite der Aktionskarte)

 

 

 

Mit der "Rote Karte"-Aktion erzielte der Verein viel Aufmerksamkeit. Plakate am Bauzaun erzählten die Geschichte des Bürgerspitalareals und die vorstellbare Zukunft – jenseits einer Komplettüberbauung. Übrig geblieben ist danach die Plakatierung des Stadtbauamts: Plakatieren verboten!

 

Doch während der Aktion ergänzten sich Kunst und Natur optimal. Achim Hüttner und Heini Hohl fertigten Tonreliefs – inspiriert durch die Künstler Kelten. Norbert Scharf gelangen Aufnahmen der seltenen Siedenbiene. Sie müsste vor Baubeginn zuerst umgesiedelt werden. 

 

 (Fotos: Stefan Reuther, Norbert Scharf)